I. Aufgabenstellung
„Selbstständige Planung und Durchführung einer Alpenüberquerung mit dem Fahrrad“
II. Vorbereitung
Unter Aufsicht des Projektleiters Herr Simmet wurden die unterschiedlichen, zu erledigenden Aufgaben während der Vorbereitungsphase innerhalb der Gruppe (sechs weibliche und acht männliche Schüler) aufgeteilt. Ein Teil übernahm die Planung der Tour, wohingegen andere mit Ausdauer- oder Technikeinheiten die Gruppe langsam auf die Tour vorbereiteten. Des Weiteren wurde eine Probetour organisiert, auf der die nötigen Fähigkeiten getestet wurden.
III. Durchführung
Unsere Alpenüberquerung begann am 15. Juli 2019 um 5 Uhr am Parkplatz neben dem Rosengarten. Von dort ging es mit einem gemieteten Bus inklusive Anhänger für Fahrräder 3 Stunden lang nach St. Anton, wo der offizielle Startpunkt unserer Alpenüberquerung lag. Nachdem wir den Bus entladen hatten, ging es nach mehrmonatiger Vorbereitung endlich los. Ziel war die Heilbronner Hütte, welche ungefähr 800 Höhenmeter über uns lag. Während das Anfangsstück noch leicht zu bewältigen war, wurde die Strecke mit der Zeit immer steiler und anspruchsvoller. Genügend Pausen und Energieriegel halfen uns allerdings dabei, dass alle die Auffahrt gut bewältigen konnten. Zum Schluss wartete noch ein sehr steiles Stück auf uns, welches wir nur durch Schieben oder Tragen des Fahrrads bezwingen konnten. Trotz dieses Hindernisses erreichten alle Teilnehmer schließlich mehr oder weniger erschöpft die Heilbronner Hütte. Nach Einchecken und kurzem Ausruhen, teilte sich die Gruppe auf: Ein ermüdeter Teil blieb in der Hütte, während der andere Teil den nahen Gipfel des östlichen Valschavielberg bestieg. Die gute Stimmung wurde trotz später einsetzendem Regen nicht getrübt. Nach einem leckeren Abendessen mit gemütlichem Beisammensitzen fielen alle ermüdet in die Betten.
Der 16. Juli begann mit Wecken um 7 Uhr. Nach dem Frühstück machten sich alle bereit, um die nächste Etappe unserer Tour zu beginnen. Die Abfahrt auf der Schotterstraße war eine schöne Abwechslung zur gestrigen Auffahrt, war jedoch viel zu schnell wieder vorbei, dafür dass wir den vorherigen Tag zum Großteil damit verbracht hatten, diese Höhenmeter hochzufahren. Im Tal angekommen, kamen wir am Stausee Kops vorbei und fuhren schließlich durch Ischgl, um uns an einem der vielleicht anstrengendsten Streckenstücke der ganzen Tour zu versuchen: Die Auffahrt zur Heidelberger Hütte (ca. 900 Höhenmeter). Diese begann nämlich mit einem sehr steilen Stück Teerstraße, was wir bei Sonneneinstrahlung und leicht ermüdeten Beinen zurücklegen mussten. Trotz dieser Strapazen und technischer Probleme, unter anderem ein Kettenriss, erreichten wir die Heidelberger Hütte früher als erwartet, wo wir uns mit kalten Getränken belohnten. Ähnlich wie bei der Heilbronner Hütte erfolgte auch hier das Prozedere von Einchecken und anschließendem kurzem Ausruhen. Um die Stimmung zu heben, stellte sich heraus, dass warmes Wasser in der Dusche extra kostet, was sowohl zu Belustigung als auch Fassungslosigkeit führte. Schließlich war die Gestaltung des restlichen Tages jedem selber überlassen, was einige nutzen, um an einem nahen Felsen ein bisschen zu bouldern. Nach entspanntem Abendessen und Kartenspielen legten sich schließlich alle schlafen.
Der 17. Juli unterschied sich ein bisschen von den anderen Tagen, da wir nicht die Hütte wechseln mussten. Das entspannte die Tagesplanung um einiges. Nach dem Aufstehen, dem Frühstück und dem Fertigmachen, ging es auf der einen Seite des Tals, in dem die Heidelberger Hütte liegt, mit dem Fahrrad in Richtung Fimberpass den Berg hinauf. Die Trails waren nicht immer gut befahrbar, da Steine, Wurzeln und an manchen Stellen Schnee die Auffahrt behinderten. Auf diesen Trails arbeiteten wir uns nach oben, wo wir schließlich unser Ziel die Fimberpasshöhe erreichten. Nach einer kurzen Verschnaufpause und ein paar tollen Fotos ging es den gleichen Weg downhill zurück, wobei die Abfahrt sehr viel Spaß machte. Pünktlich zur Mittagszeit wieder auf der Hütte, gab es freie Auswahl auf der Speisekarte (insbesondere Kaiserschmarrn) was jeder nutzte, um sich für die Mühen der letzten Tage zu belohnen.
Am Nachmittag wanderten wir auf der anderen Seite des Tals in Richtung Ritzenjoch. Der Aufstieg war nicht besonders schwer, jedoch schienen die allgemeinen Kraftreserven teilweise schon stark reduziert, weswegen sich schließlich die Gruppe doch trennte: Der Großteil wanderte auf Schotter und Stein weiter nach oben in Richtung Gipfel, während ein kleinerer Teil sich auf den Rückweg zur Hütte machte. Schlussendlich erreichte die weiterwandernde Gruppe auch nicht das Ziel, da eine ungesicherte Schneedecke den Weg versperrte. Nach einigen Abwägungen, ob man diese überqueren könne, musste auch dieser Teil der Gruppe die Heimreise antreten. Schließlich traf man sich wieder an der Hütte, wo sich nach dem Abendessen und Beisammensitzen alle langsam Richtung Bett begaben.
Der vorletzte Tag, der 18. Juli, wird allen als der wahrscheinlich härteste in Erinnerung bleiben. Da die präferierte Route nicht in Frage kam, aber man auch nicht den einfachen Weg ins Tal fahren wollte, wurde kurzerhand auf eine andere Route ausgewichen, was in der härtesten Herausforderung der ganzen Tour endete: 4oo Höhenmeter mit dem Fahrrad auf dem Rücken einem Wanderpfad folgen. Tatkräftige Unterstützung erhielt die Gruppe durch Herr Simmets schier unerschöpfliche Kraftreserven, der neben seinem eigenen Fahrrad immer noch eins von einem der Schüler mithochschob. Trotz dieser Anstrengungen war die Stimmung am Gipfel super und man hatte das Gefühl, dass diese Aufgabe die Gruppe noch stärker zusammengeschweißt hatte.
Die Abfahrt auf der anderen Seite war ebenfalls schwierig, da es so steil und steinig war, dass wir auch bergab nicht fahren konnten. Schließlich erreichten wir eine Schotterstraße, die uns direkt nach Ischgl führte, wo wir im Hotel Tanzer abstiegen. Nach einer kurzen Ausruhpause teilte sich die Gruppe: Der eine Teil wollte noch ein paar Trails fahren, die wir bereits bei unserer Auffahrt zur Heidelberger Hütte gesehen hatten, der andere ging ins Freibad von Ischgl, um zu entspannen. Schließlich traf sich die Gruppe im Hotel wieder, von wo aus wir zum Essen zu einem Italiener gingen. Nach einem leckeren Abendessen kehrten wir ins Hotel zurück, wo wir in einer geselligen Runde Karten spielten und uns unterhielten. Ein schöner letzter Abend der Alpencross.
Der Freitag startete etwas später und entspannter mit einem Frühstücksbuffet. Nachdem alle genug gegessen und ihre Sachen gepackt hatten, machten wir uns im Rahmen der letzten Etappe der Alpencross auf den Weg nach Landeck. Dabei fuhren wir parallel zur Bundesstraße 188 an einer Seite des Tales entlang. Höhepunkt hierbei war die besondere Erfahrung spezieller Tiroler Gastfreundschaft: Eine Frau, in deren Einfahrt wir aufgrund technischer Probleme warten mussten, verjagte uns, weil wir es uns erlaubt hatten, uns auf ihr neues Geländer zu setzten. Nach einer hitzigen Diskussion verließen wir das Grundstück und konnten kurz darauf weiterfahren. Der Plan musste dann geändert werden, als eine Straße wegen Steinschlagefahr gesperrt war. So waren wir gezwungen als Kolonne auf der Bundesstraße nach Landeck zu fahren, was trotz kleiner Anfangsschwierigkeiten zu einer interessanten Erfahrung wurde. In Landeck angekommen statteten wir uns in einem Supermarkt mit Proviant aus, bevor wir mit dem Bus zurück nach München fuhren, wo am 19. Juli gegen 17:00 Uhr die Alpencross endete.
Schlussendlich war die Alpentour für alle Beteiligten eine coole Woche mit neuen Erfahrungen und Herausforderungen aber auch mit Spaß und witzigen Erinnerungen. Ein Dank geht an FitStar, die unsere Alpencross mit Trinkflaschen unterstützt haben und ganz besonders an Frau Reiter und Herrn Simmet, ohne deren Einsatz die ganze Tour nicht möglich gewesen wäre.